Auch in Saarbrücken, Neunkirchen und Zweibrücken begeht man am 28. August den 275. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes
Nach wie vor gilt Johann Wolfgang von Goethe als der herausragende Repräsentant der deutschen Literatur und Namensgeber einer ganzen Epoche – und ist nicht zuletzt dank der nach ihm benannten deutschen Kulturinstitute rund um den Globus präsent. Nun jährt sich am 28. August der 275. Geburtstag des „Nationaldichters der Deutschen“, der auch im heutigen Saarland sowie im benachbarten Zweibrücken markante biographische Spuren hinterlassen hat.
So brach der junge Johann Wolfgang Goethe – noch weit davon entfernt, der später weltweit berühmte „Dichterfürst der Deutschen“ zu sein – im Juni 1770 von seinem damaligen Studienort Straßburg zu einer Reise auf, die, wie er Jahrzehnte später in seinen Lebenserinnerungen bekannte, „in manchem Sinne für mich folgereich gewesen". Ziel dieser Reise war Saarbrücken, wo er „drei Tage besser, als wir es erwarten durften“ bewirtet wurde und von der barocken Residenzstadt so angetan war, dass er ihr später in seinen Lebenserinnerungen „Dichtung und Wahrheit“ ein immer wieder gerne zitiertes literarisches Denkmal setzte. Von dort aus ritt er über Dudweiler, Sulzbach und Friedrichsthal nach Neunkirchen, wo er die Nacht verbrachte, ehe er sich über Zweibrücken wieder nach Straßburg wandte.
Vor diesem Hintergrund bietet sich nun zwischen Saar und Pfalz ein schöner Anlass, um auch hier Goethes 275. Geburtstag zu begehen, dabei seinen Spuren zu folgen, seine unerschöpflichen Werke und seine Gedankenwelt für sich ganz persönlich neu zu entdecken und im besten Falle wiederzufinden.
Gelegenheit dazu bietet zum Auftakt die vhs Regionalverband Saarbrücken am Mittwoch, 28. August, um 10 Uhr mit einer von Peter Michael Lupp gehaltenen „Lesestunde mit Texten und Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe“ in der Literaturlounge (Raum 8) im Alten Rathaus am Schlossplatz 1 – 2. Nähere Informationen und Anmeldung unter www.vhs-saarbruecken.de.
Um 16:30 Uhr lädt dann die BarockStraße SaarPfalz die daran interessierte Bevölkerung herzlich zu der kostenlos angebotenen Entdeckungstour „Alles Gute Goethe! – mit dem Dichterfürsten durch das (nicht nur) barocke Saarbrücken“ ein. Treffpunkt ist die „Goethe-Gedenktafel“ am Ludwigsplatz (Kreuzungspunkt Eisenbahnstraße/Wilhelm-Heinricht-Straße/Am Ludwigsplatz). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dem „Nationaldichter der Deutschen“ kann man am 28. August zudem in Neunkirchen – Goethe nannte es „Neukirch am Berge“ – begegnen. Im Rahmen einer von Jutta Schneider in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie eigens zum 275. Geburtstag Goethes konzipierten Führung begegnet man dabei nicht nur dem jungen Goethe, sondern lernt auch Neunkirchen näher kennen. Start ist um 16:30 Uhr der direkt am Rathaus gelegene Parkplatz Alleestraße, Oberer Markt 16.
Darüber hinaus kann man um 18 Uhr im Stadtmuseum Zweibrücken von dessen Leiterin Dr. Charlotte Glück entlang der Themenführung „Eine schöne und merkwürdige Residenz – Als Goethe durch Zweibrücken eilte“ mehr über seinen zwar kurzen, aber bis heute nachwirkenden Besuch erfahren. Anmeldungen und nähere Informationen hierzu unter Telefon (0 63 32) 87 13 80.
Am Donnerstag, 29. August, zeigt dann das Filmhaus Saarbrücken in Kooperation mit der BarockStraße SaarPfalz um 18 Uhr den 1772 angesiedelten Film „Goethe!“. In dieser viel beachteten, zwischen authentischen Rahmenhandlungen und dichterischer Freiheit spielendem Liebesdrama begegnet man jenem genialen „Sturm-und-Drang“-Dichter, der Goethe in seiner mit der Reise nach Saarbrücken verbundenen „Straßburger Zeit“ zu werden begann. Eine kurze Einführung vor Filmbeginn schlägt dabei den Bogen zwischen Goethe im Film und seiner legendären „Saarbrücker Reise“ im Juni 1770. Nähere Informationen hierzu findet man unter https://filmhaus.saarbruecken.de.
Weitere Veranstaltungen sowie das gesamte Veranstaltungsprogramm rund um die ganzjährig angelegte Themenreihe „Alles Gute Goethe!“ findet man im Internet unter
www.literaturland-saar.de/allgemein/neu-alles-gute-goethe-das-programm
Foto: Saarbrücker Ludwigskirche / Kevin Ehm