Rückblick zur ITB 2023

Die weltweit führende Tourismusmesse ITB fand dieses Jahr vom 07. bis 09. März erfolgreich in Berlin statt. Mit rund 5.500 Ausstellern aus 161 Ländern gelang der Messe nach 3 Jahren wieder ein gelungener Start. An den drei Fachbesuchertagen kamen insgesamt 90.127 Teilnehmer aus über 180 Herkunftsländern in die Messehallen.

Traditionell werden auf der ITB aktuelle Zahlen und Daten sowie Forschungsergebnisse vorgestellt. Eine kleine Auswahl präsentieren wir Ihnen beim Tourismuslotsen. Die verlinkten Dokumente finden Sie zum Download auch unter www.tourismuslotse.saarland/service/downloads

  • DRV Zahlen, Daten, Fakten 2022

Pünktlich zu ITB veröffentlicht der Deutsche Reiseverband (DRV) eine Übersicht zum deutschen Reisemarkt im letzten Jahr. Es zeigt sich ein ganz klarer Aufwärtstrend, die Reiseausgaben der Deutschen verdoppeln sich fast auf 58,6 Milliarden Euro. Deutschland liegt mit 27,1 % auf Platz 2 der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, bei Urlauben ab fünf Tagen. Bei Kurzurlauben (zwei bis vier Tage) sieht es schon ganz anders aus: 79% davon finden bei 76,8 Millionen Reisen im Inland statt. Davon sind 50% alleine mit dem Ziel "Stadt im Inland".

  • ADAC Tourismusstudie 2023

Über 5.000 Teilnehmende hat der ADAC zu ihrem Reiseverhalten befragt und die Ergebnisse in der ADAC Tourismusstudie 2023 zusammengefasst. Das hier sind die 5 Kernaussagen:

1. Die Krisen der letzten Jahre verändern das Reiseverhalten der Deutschen: Deutschland wird als Reiseziel beliebter ebenso wie Individualreisen. Dazu passt auch die Entwicklung der Verkehrsmittel: Die für den Deutschlandurlaub relevanten
Verkehrsträger Auto und Zug steigern ihre Anteile, Flugreisen gehen zurück.
2. Die Einschränkungen der vergangenen drei Jahre steigern das Bedürfnis nach Reisen in 2023: Die Krisenjahre haben Reisen wieder zu etwas Besonderem gemacht. Aber: Das Sicherheitsbedürfnis auf Reisen ist gestiegen.
3. Energiekrise und Inflation schränken die Reisebudgets nur teilweise ein: Etwa die Hälfte erwartet keine Veränderung, ein Viertel rechnet sogar mit mehr Urlaubsbudget. Doch der Anteil derjenigen, die sich einschränken müssen, hat sich zu 2021 mehr als verdoppelt.
4. Nachhaltigkeit ist den Menschen am Urlaubsort wichtig, beeinflusst aber das Handeln kaum: Eine intakte Natur vor Ort ist einer der wichtigsten Buchungsfaktoren für die Menschen. Dennoch: Faktoren wie der CO2-Fußabdruck der Reise, soziale Nachhaltigkeit oder nachhaltige Mobilität rangieren bislang auf den letzten Plätzen der Entscheidungskriterien für eine Buchung. Ebenso ist die Bereitschaft, einen moderaten Aufpreis für nachhaltige Zusatzleistungen zu zahlen, bislang gering ausgeprägt.
5. Workation stößt auf reges Interesse, ist aber bislang noch kein Trend: Die Idee der „Workation“ – also dem Arbeiten in einem Ferienort statt am Standort des Arbeitgebers oder zu Hause – ist bislang noch relativ unbekannt. Bei den Berufstätigen, bei denen sie möglich wäre, stößt diese Arbeitsform auf großes Interesse. Jeder zehnte Berufstätige nutzt sie bereits oder hat die Arbeitgeberfreigabe dafür.

(Quelle: ADAC Tourismusstudie 2023: So wollen die Deutschen nach drei Krisenjahren reisen)

  • ADFC Radreiseanalyse

Auch der ADFC führt jährliche eine Studie zum Radreiseverhalten durch. In diesem Jahr wurden über 12.500 Fragebögen ausgewertet, so viele wie noch nie. Die Studie zeigt, dass der Radtourismus weiter wächst. Im Jahr 2022 haben 4,6 Millionen Menschen eine Reise mit dem Rad unternommen (Vergleich 2019: 5,4 Millionen). Die Beweggründe für eine Radreise sind hauptsächlich "mehr von Land und Leuten sehen", "im Urlaub aktiv sein" und "umweltfreundliche Art zu reisen".